Das ideale Gericht, wenn sie mit roten Backen und kalter Nasenspitze von draussen nach Hause kommen. Herzerwärmend und das Tollste: Gratin geht ohne lückenlose Anwesenheit in der Küche. Vergessen Sie rühren, drehen und wenden. Ist der Gratin mal im Ofen, geht alles wie von selbst. Na ja, ab und zu mal durchs Ofenfenster aufs leckere Geschehen gucken und den Bräunegrad unter Kontrolle behalten, das empfehlen wir natürlich schon.
Haben Sie angebissen? Dann gibt's hier die Rezepte. Keine x-beliebigen, sondern die liebsten Gratin-Rezepte unserer Kulinarik-Redaktion.
Der Vielschichtige: «Tausend-Schichten-Gratin»
Wem «Pommes Anna» ein Begriff ist, der kann sich ungefähr ein Bild davon machen, wie die sündhaft buttrigen und käsigen Gratinschnitten vom Prinzip her funktionieren sollen: Dünne (in diesem Fall festkochende) Kartoffeln werden geschichtet mit einer liberalen Menge Butter und Parmesan, bei 200 Grad Celsius gebacken und im Anschluss beschwert und über Nacht ausgekühlt. Im Anschluss wird der Gratin in kleinere Tranchen zerschnitten, um dann in abermals absurden Mengen Butter ausgebacken zu werden. Ein Gaumenschmaus, der sich gewaschen hat. Aber halt eben gewaschen in Unmengen an Butter.
So einfach lässt sich dieses vielschichtige Gericht zubereiten
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Der Kohlige: Steckrüben-Gratin
Esther Kern, SRF 1 -Foodexpertin und Frau fürs Gemüse empfiehlt ihren Steckrüben-Gratin. Steckrübe? Das ist das Bodenkohlrabi, eine grün-gelblich-weisse Knolle. Ein Wintergemüse par excellence: herzhaft und intensiv. Aber keine Angst: Dieser Gratin ist kein grobschlächtiges Kohl-Gericht: Ein feiner Guss mit Rahm und eine Paniermehlkruste, verfeinert mit Käse und Zitronenabrieb sorgen für Eleganz und geschmackliche Ausgewogenheit.
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Der Herzhafte: Lauch-Schinken-Gratin
Lauch, Schinken und ein feiner Guss aus Käse, Ei und Milch. Diese Zutaten haben das Zeug zum Dream-Team. Mehr gibt es hier gar nicht zu sagen: Der Lauch-Schinken-Käse-Gratin von SRF 1-Hobbykoch Mark Frederick Chapman ist ein Klassiker unter den Gratins und garantiert einen Versuch wert.
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Der Klassiker: Gratin Dauphinois
Kartoffelgratin aka Gratin Dauphinois. Tja, den Klassiker unter den Gratins, den kenne ich schon, sagen Sie jetzt vielleicht. Aber da sind wir uns - mit Verlaub - gar nicht so sicher. Der Gratin Dauphinois von SRF 1-Gastroexperte, Andrin Willi, ist nämlich ein Kartoffelgratin der besonderen Art. Er kommt aus dem Dreisterne-Haus «L`Oustau de Baumanière» bzw. aus dem Kochbuch «Die geheimen Rezepte der besten Restaurants Frankreichs». Das Buch stammt aus den 70er Jahren, und das ist - zugegeben - schon ein ganz schönes Weilchen her: Doch der darin beschriebene Gratin Dauphinois ist laut Willi «noch immer einer der besten, die ich je gegessen habe». Deshalb: machen Sie doch die Probe aufs Exempel und nehmen Sie das bisschen Dreisterne-Zusatzaufwand auf sich.
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Der Süsse: Gipfeli-Gratin
Gipfeli-Gratin. Klingt eigentlich ganz bescheiden. Aber: Dieser Gratin hat es in sich und bewegt sich mit Zutaten wie altbackenen Buttergipfeln, Rahm, Butter und Zucker definitiv im hochkalorischen Bereich. Also nicht «der Gratin» für alle Tage, aber auf jeden Fall ein grossartiges kulinarisches Vergnügen für besondere Gelegenheiten. Man gönnt sich ja sonst nichts! Nachkochen und als luxuriösen Zvieri oder zum Dessert, zum Brunch oder als süssen Znacht aufgetischt garantiert ein Knüller.